26. Juni 2023 (DDN) Der Einsatz der Festivalseelsorge beim Donauinselfest 2023 war ein voller Erfolg. Bei Europas größtem Open-Air-Festival, das am Sonntagabend auf der Donauinsel zu Ende gegangen ist, konnten die 30 Seelsorgerinnen und Seelsorger rund 1.000 Gespräche führen, heißt es in einer Presseaussendung der Erzdiözese Wien am Montag. Die haupt- und ehrenamtlichen evangelischen wie katholischen Seelsorger waren im Vorfeld eigens geschult worden. Häufige Themen bei den Gesprächen waren demnach Depressionen, Beziehungskonflikte, Übergriffigkeiten und Lebenskrisen.
Neben vielen Smalltalks hatten wir 200 Gespräche, in denen Menschen uns ihr Herz vertrauensvoll ausgeschüttet und über ihre Probleme gesprochen haben. Häufige Themen waren Depressionen, Beziehungskonflikte, Übergriffigkeiten und Lebenskrisen. Auch Alkoholprobleme und Gewalterfahrungen wurden thematisiert. Menschen haben auch über ihre Sicht auf Gott und den Glauben mit uns gesprochen.
Edina Kiss, Projektkoordinatorin der Erzdiözese Wien
In 20 Prozent der Gespräche ging es intensiver um seelische Angelegenheiten; 60 Prozent der Gesprächspartner waren junge Menschen unter 30. "Am Donauinselfest haben wir aufs Neue erfahren: Wir alle tragen unseren Rucksack, gefüllt mit unseren Sorgen und Lasten mit, auch auf Festivals. Die Besucher konnten bei uns ihren seelischen Rucksack abnehmen, mit uns reinschauen und vielleicht sogar manches aussortieren und rausnehmen - um erleichterter weiterfeiern zu können", fasste Kiss die Erfahrungen ihres Seelsorgeteams zusammen.
Die Festivalseelsorge am Donauinselfest war ein gemeinsames Projekt der Erzdiözese Wien, der "Festivalseelsorge Österreich" und der Initiative "Denk Dich Neu".
Das "Woodstock der Blasmusik", das vom 29. Juni bis 2. Juli in Ort im Innkreis stattfindet, gilt als größtes Blasmusik-Festival Europas. Grund genug, auch mit der Denk Dich Neu-Festivalseelsorge dort vor Ort dabei zu sein!
Neben Konzerten von Blasmusik-Ensembles aus aller Welt wartet das Festival heuer auch mit einem ökumenischen Festival-Gottesdienst auf, der am Sonntag, 2. Juli, um 10 Uhr auf ORF III und in den ORF-Regionalradios live übertragen wird. Mit der Festivalgemeinde feiern Florian Baumgartner, Pastoralassistent in der Pfarre Brunnenthal und österreichweiter Referent für Festivalseelsorge, sowie Bettina Növer, evangelische Jugendpfarrerin für Österreich, teilte die Diözese Linz am Montag in einer Aussendung mit.
Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von einem eigens für diesen Anlass zusammengestellten Posaunenchor - mit 23 ausgewählten Musikern, u. a. aus folgenden Orchestern und Ensembles: Bielefelder Philharmoniker, Tonkünstler Orchester Niederösterreich, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Mozarteumorchester Salzburg, Mnozil Brass, da Blechhauf'n, Kaiser Musikanten, Pro Brass und der Vienna Brass Connection.
Seit 2011 gibt es das viertägige Freiluft-Festival, das jährlich etwa 20.000 Musikbegeisterte aus verschiedenen Regionen nach Ort im Innkreis lockt. Mittlerweile hat sich das "Woodstock der Blasmusik" als das größte derartige Festival Europas etabliert. Fixer Bestandteil ist seit 2017 der Sonntagsgottesdienst, der seit 2019 auf der Main Stage, der größten Bühne am Festival, gefeiert wird.
"Der Festivalgottesdienst begeistert und berührt jedes Jahr aufs Neue. Die Stimmung ist einfach besonders. Ich freue mich auch heuer wieder auf das gemeinsame Feiern", so Florian Baumgartner von der Festival-Seelsorge laut einer Aussendung der Diözese Linz. Das Motto des Gottesdienstes lautet "Zusammenhalt". In der Arbeit als Festivalseelsorger habe er schon bei den letzten Woodstock-Festivals unter den Besucher immer eine freundschaftliche Atmosphäre und ein herzliches Miteinander gespürt.
"Menschen aus unterschiedlichen Regionen finden sich zusammen und musizieren gemeinsam. Sie alle teilen die Freude an der Musik", so Baumgartner. So entstünden eindrucksvolle Situationen. Dabei werde sichtbar: "Musik verbindet", schildert Baumgartner seine Erlebnisse. Inspiriert von dem harmonischen Zusammenspiel, will die Festivalseelsorge das Thema in den Gottesdienst integrieren. Denn: "Zusammenhalt ist das, was uns als Gesellschaft trägt", ist Baumgartner überzeugt.
Neben dem Gottesdienst am Sonntag sind die Festivalseelsorger auch sonst auf dem Gelände im Einsatz. Ein Team aus geschulten Mitarbeitenden bietet am Festival eine fixe Anlaufstelle und ist zusätzlich auch am Gelände unterwegs. "Wir wollen für die Menschen da sein, ihnen zuhören, wenn sie Probleme haben oder wenn etwas zum Vorschein kommt, das sie im Alltag bewegt", so Baumgartner, der österreichweit für die Festivalseelsorge verantwortlich zeichnet.